Fundstücke.
Wir veröffentlichen Literatur, die anders nicht (mehr) verfügbar wäre. Spannende, witzige, engagierte, verstörende, beruhigende, unterhaltsame Geschichten, Erzählungen und Romane.
Es geht weiter
Seit mehreren Monaten haben wir leider keine „neuen“ Titel veröffentlicht.
Aber es ist Neues geplant. Es geht um den rotierenden Bücherstapel hier links …
Zum Herbst 2024 möchten wir einen weiteren amerikanischen Autor mit seinen lange vergriffenen, vor Jahren ins Deutsche übertragenen Romanen wieder dem E-Book-lesenden Publikum zugänglich machen.
Weitere Einzelheiten demnächst.
Gillian Farrell.
Die Annie McGrogan-Romane
Gillian B. Farrell führte ein aufregendes und abwechslungsreiches Leben. Sie hat als Schauspielerin und Teilzeit-Privatdetektivin in New York City, Los Angeles und England gearbeitet. Nach der Eheschließung mit Larry Beinhart versuchte sie sich als Autorin von zwei Kriminalromanen. In einem Interview sagte sie: »Ich lernte einen Schriftsteller kennen, heiratete ihn, zog aufs Land und begann, die Geschichten meines Lebens in der Stadt zu erzählen, sowohl als Schauspielerin als auch als Detektivin.«
So schuf Farrell ihre Figur der Schauspielerin und Privatdetektivin Annie McGrogan, die in ihrem Debütroman AUF IMMER UND EWIG zunächst als Bodyguard eines beliebten Seifenopernstars arbeitet und schließlich das Geheimnis um den Tod des Ehemanns des Stars aufklärt. Das Buch erregte die Aufmerksamkeit einiger Rezensenten, darunter die Kritikerin der New York Times Book Review, Marilyn Stasio, die es als »funkelnd« bezeichnete, und ein Rezensent von Publishers Weekly nannte es einen »entzückenden Debütkrimi«.
Farrell stellte McGrogan im zweiten Roman, DIE MUSE DES MÖRDERS, erneut vor, den ein Rezensent der Kirkus Reviews als »manchmal witzige Betrachtung des Filmemachens« beschrieb, obwohl sie alles andere als fehlerfrei ist. In dem Roman erzählt Farrell, wie Annie McGrogan eine Filmrolle bekommt und am Ende den Mord am Regisseur des Films aufklärt. Es ist eine »knackige, unterhaltsame Fortsetzung von AUF IMMER UND EWIG«, urteilte ein Rezensent von Publishers Weekly.
Farrell nannte einen weiteren Grund für das Schreiben ihrer Romane: »Das Schreiben ist sehr kathartisch. Es macht Spaß, die Fälle, die Bühnen- und Casting-Erfahrungen durch jemanden, der mir ähnelt, Annie McGrogan, noch einmal zu erleben. Sie darf Dinge sagen, die ich mich nie getraut habe, sie kann Rollen spielen, die ich nie bekommen habe, und sich mit Männern treffen, die es nicht gibt – jedenfalls nicht in meiner realen Welt.«
Gute Bücher geraten in Vergessenheit …
Die Hilary-Tamar-Romane von Sarah Caudwell
Unsere Autorin Sarah Caudwell erlebt gerade in den USA ein absolut verdientes Revival: die vier Romane über die Erlebnisse einer Gruppe junger Londoner Rechtsanwälte erzählt von Hilary Tamar, Dozent in Oxford, werden von Penguin Random House neu aufgelegt; die ersten zwei sind bereits erschienen, die anderen beiden folgen im Frühjahr 2024.
»Gute Bücher geraten in Vergessenheit, während wir andere, schlechtere, langweiligere, aus irgendwelchen Gründen immer noch lesen – das ist an sich nichts Neues. Trotzdem kann man sich manchmal wundern und freuen, was es noch zu entdecken gibt. Zum Beispiel die Kriminalromane der britischen Juristin und Anwältin Sarah Caudwell, die in den USA nun neu aufgelegt […] werden.« So die Frankfurter Allgemeine am 31. August 2023 unter dem Titel Besondere Vorkommnisse: Moderne Agatha Christie. Und die New York Times schrieb aus Anlass der Neuveröffentlichung bei Bantam, einem Imprint von Penguin RandomHouse, in den Buchempfehlungen der Book Review für den Sommer: »Weil ich finde, dass zu jeder Empfehlung für Sommerlektüre auch einige ältere Titel gehören sollten, möchte ich Ihre Aufmerksamkeit auf die ersten beiden Krimis von Sarah Caudwell lenken«, bei uns in deutscher Übersetzung als ALSO MUSS ADONIS STERBEN und BLITZSCHNELL IN DEN HADES. Sarah Weinmann der NY Times weiter: »Die Hauptfigur in beiden Büchern ist die köstliche Hilary Tamar, Oxford-Professorin unbestimmten Geschlechts. Ich empfehle diese Bücher, und die beiden anderen der Reihe« – die 2024 bei Bantam neu erscheinen – »jedem Leser, der auf der Suche nach intelligenten, kultivierten Krimis ist. Es wäre zu wünschen, dass diese Neuauflagen ein Caudwell-Revival auslösen.« Auch die Leserkommentare der Book Review überschlagen sich geradezu vor Begeisterung für Sarah Caudwells Erzählungen.
Die FAZ bringt es gut auf den Punkt: »Erzählende und ermittelnde Person ist Hilary Tamar, deren Geschlecht über alle vier Bände niemals enthüllt wird. Gesegnet mit einem geradezu überschäumenden Selbstbewusstsein und der Gewissheit des eigenen Genies, berichtet diese ironisch-kommentierend von Kriminalfällen, in die sie und eine Gruppe junger Anwälte hineingezogen werden. Der Kontext ist immer noch posh (Tamar ist Dozent in Oxford), doch die Protagonisten leben in einer Selbstverständlichkeit ihre Sexualität aus, wie es sich sogar in zeitgenössischen Romanen nicht ganz so häufig findet. In Band eins (ALSO MUSS ADONIS STERBEN) haut Anwältin Julia ihr letztes Geld für zahlreiche Drinks und eine Bildungsreise in Venedig auf den Kopf, gerät aber in Schwierigkeiten, als ihre unvorstellbar gut aussehende Urlaubsaffäre plötzlich ermordet wird. Auch über Caudwell selbst, die ständig Pfeife rauchte und sich verkleidete, um in die „Oxford Union“, den damals nur Männern vorbehaltenen Debattierklub der Universität Oxford, zu kommen, würde man im Übrigen gern ein Buch lesen. Glücklicherweise können wir uns aber anhand ihrer Romane ausmalen, was für eine wahnsinnig lustige, unkonventionelle Frau sie gewesen sein muss.«
»Ich hatte das große Vergnügen, Sarah Caudwell in den 1980er Jahren kennenzulernen. Im wirklichen Leben waren ihr Witz und ihr Intellekt noch vielseitiger als der ihrer fiktiven Figur. Und sie war selbst eine Persönlichkeit – eine Pfeife rauchende, zerknitterte Anzüge tragende, lebhafte, unverschämte Exzentrikerin«, schrieb die NYT-Leserin janeqpublicma.
Bei uns gibt es aktuell Romane von Thomas Adcock, Larry Beinhart, Rebecca Bradley, Sarah Caudwell, Gillian Farrell, Richard Hoyt, Chris Knopf, Jerry Oster, Rolf Silber und Stewart Sloan.
Chris Knopf.
AUFS KREUZ GELEGT – ein Sam Acquillo-Roman
Sam will eigentlich nur ein paar Nägel in sein baufälliges Cottage schlagen, jede Menge Wodka trinken, mit seinem Hund Eddie abhängen und sich ansonsten aus allem Ärger heraushalten. Das Problem ist nur: Der Ärger scheint ihn trotzdem zu finden.
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