Ertränkt alle Hunde

Hockaday 3

Detective Neil Hockaday unternimmt mit seiner Lebensgefährtin, der schwarzen Schauspielerin Ruby Flagg, eine Reise ins Land seiner Ahnen, um seinen im Sterben liegenden Onkel Liam zu besuchen. Hock hofft Antworten auf Fragen zu seinem Vater Aidan und erfährt doch mehr als ihm lieb ist über eigene und irische Seelenqualen.

Bereits kurz nach der Landung in Dublin wird klar, dass ihn kein ruhiger Urlaub auf der grünen Insel erwartet. Nur knapp entgehen Ruby und er einem Attentat. Zeitgleich ereignen sich in New York mehrere Morde und mysteriöse Selbstmorde, die anscheinend mit Hocks Abreise in Zusammenhang stehen. Die Suche nach Antworten führen Neil Hockaday tief in die blutige und tragische Geschichte Irlands, die mit der eigenen Geschichte, der Geschichte seiner Familie untrennbar verknüpft ist.

»Ich sah nur Wahnsinn. Und marschierende Füße, und noch mehr marschierende Füße. Und wie der Mann, der meinem Vater und mir den Namen Hockaday gegeben hatte, vergoss ich nun Tränen um alle Iren, denen Unrecht getan worden war.«

Der Roman erschien 1996 im Schweizer Haffmans Verlag unter dem Titel Ertränkt alle Hunde als deutsche Erstausgabe von »Drown all the Dogs« (1994, Simon & Schuster, New York). Das Originalmanuskript wurde für die spraybooks-Ausgabe vollständig überarbeitet.

Die Cover aller Neil Hockaday-Romane basieren auf Zeichnungen von Nikolaus Heidelbach.

Thomas Adock
ERTRÄNKT ALLE HUNDE
[Drown All the Dogs]
Aus dem Englischen von Jürgen Bürger
ca. 482 Seiten, eBook
ISBN: 978-3-945684-06-1

Presse

Stefan83 schrieb auf der Krimi-Couch:
»Im Roman »Ertränkt alle Hunde«, den er drei Jahre nach dem Edgar Award Gewinner »Feuer und Schwefel« folgen ließ, greift der Autor das zentrale Thema wieder auf, welches schon die beiden vorherigen Bände durchzog, nämlich Hocks unbeantwortete Fragen über seinen Vater, und bringt es zum Abschluss. Und er tut dies derart gekonnt, dass es mir schlichtweg die Sprache verschlagen hat. Egal welchem Genre man dieses Buch zuordnen möchte, denn anbieten würden sich derer viele, so geschickt vermischt Adcock Elemente des Hardboiled-Romans, des Krimi-Noirs und des Politthrillers, man würde dem Werk insgesamt nicht gerecht werden.

Wer den typischen Spannungsaufbau eines Krimis im Stile von Mord, Ermittlung und Auflösung erwartet, wird nichts davon hier vorfinden. »Ertränkt alle Hunde verlässt diese oberflächliche Ebene und geht um einiges tiefer. Die Art und Weise wie Adcock sich in seine Figuren einfühlt, ihre Schwächen und Gedanken skizziert, ist schlichtweg meisterhaft. Man hat streckenweise förmlich das Gefühl die jahrhundertealte Verbitterung der Iren über die Unterdrückung durch die Engländer zwischen den Zeilen schmecken zu können, so gekonnt bringt der Autor die Gefühlswelt der Charaktere auf Papier. Die moralischen Grenzen sind schwimmend. Hell und Dunkel, Gut und Böse. All das ist in diesem Konflikt für den kein Ende in Sicht zu sein scheint, kein Maßstab mehr. Und trotz all dieser Düsternis unterhält das Buch blendend. Bis hin zu seinem leider etwas pathetisch ausgefallenen Ende, das aber mit einem richtigen Happyend geizt. Kein Wunder. Ist diese Geschichte doch keine amerikanische oder englische, sondern eine irische Geschichte.

Insgesamt ist »Ertränkt alle Hunde« ganz große Literatur, die ich Seite für Seite genossen und am Ende nur ungern weggelegt habe. Adcocks bisher bester und reifster Roman, mit dem er sich ganz weit nach oben in meine persönliche Bestenliste geschrieben hat.«

Auf amazon.de erhielt der Roman 5 Sterne:
»Ertränkt alle Hunde ist Adcocks bester, weil reifster Roman. Adock hat die Fähigkeit , sich in seine Figuren bis ins Detail einzufühlen. Jede einzelne Figur trägt Widersprüche in sich, die ihr Verhalten stärker bestimmen, als es die Wirklichkeit selbst vermag. Adcock meidet Simplizifierungen, er gibt seinen Figuren und damit auch deren unterschiedliche Positionen eine charakteristische Stimme und öffnet damit den Blick auf das Wesentliche. Adcock urteilt und läßt auch seine Figuren urteilen, aber er stellt immer wieder klar, daß die Geschichte Irlands vor allem eine Geschichte der Menschen ist und bleibt.«

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