Der Himmel des Teufels
Keine Atempause für Neil Hockaday! Nach sechs Wochen höllischem Entzug werden die frisch antrainierten guten Vorsätze für „Hocks“ neues Leben als trockener New Yorker Detective auf eine harte Probe gestellt, weil er vom Polizeidienst beurlaubt bleibt. Die Madison Avenue-Karriere seiner frisch angetrauten Ruby entpuppt sich plötzlich als einzige Einnahmequelle des nicht mehr ganz jungen Paares.
Der brutale Mord am Seniorpartner aus Rubys Werbeagentur fügt sich nahtlos in eine ganze Reihe blutiger Morde an Homosexuellen in Manhattan. Doch was steckt dahinter? Hock tut sich mit einem ehemaligen Kollegen zusammen, der inzwischen Privatdetektiv ist, und versucht zu ergründen, wieso die zuständige Polizei die blutrünstigen Morde als Selbstmorde abtut? Geht es um sadistische Spiele irgendwelcher „Sex Clubs“, die aus dem Ruder gelaufen sind? Oder hat gar die russische Mafia ein Interesse an den Morden?
Auf der Flucht vor der Sehnsucht nach dem nächsten Glas stürzt sich Hock mitten hinein in einen Sumpf aus Blut, Rache und Sadismus. Er gerät zwischen die Fronten, und einige seiner übelsten Feinde sind Kollegen aus dem Polizeidienst. Schnell muss er erkennen, wie viel die Hochglanzfassaden der Madison Avenue mit dem schillernden Licht der Transvestiten- und Schwulenszene gemeinsam haben.
Thomas Adcock lässt seinen hartgesottenen Detective erneut in die Häuserschluchten von Hell’s Kitchen und Madison Avenue blicken – in dieser Stadt kann man als rechtschaffener Ermittler schnell zum Spielball verschiedenster Interessen und Fraktionen werden. Gespannt bis zum Schluss folgt man Neil Hockaday und seinem brillanten detektivischen Gespür bis zur überraschenden Auflösung dieser brutalen Mordserie an Schwulen und den Abgründen bigotter und skrupelloser Polizisten.
Schon für Ross Thomas hieß es in den frühen 1990er Jahren: »Wenn mich jetzt jemand fragt, was ich lese, sag ich nur: Adcock!« Klare Aussage.
In Adcocks viertem Hockaday–Roman erhält der Detective Einladungen zu künstlerischen Inszenierungen, nach deren Vorlage wenig später Morde stattfinden. Morde, die den Helden einem blutigen Pinselstrich quer durch New York folgen lassen.
Der Roman erschien 1998 im Schweizer Haffmans Verlag unter dem Titel Der Himmel des Teufels als deutsche Erstausgabe von »Devil’s Heaven« (1995, Simon & Schuster, New York). Das Originalmanuskript wurde für die spraybooks-Ausgabe vollständig überarbeitet.
Die Cover aller Neil Hockaday-Romane basieren auf Zeichnungen von Nikolaus Heidelbach.
Thomas Adock
DER HIMMEL DES TEUFELS
[Devil’s Heaven]
Aus dem Englischen von Jürgen Bürger
ca. 360 Seiten, eBook
ISBN: 978-3-945684-16-0
Presse
»Vier mal angetreten, vier mal die Goldmedaille. Auch mit dem (bisher) letzten auf Deutsch erschienen Titel aus der Neil-Hockaday-Reihe weiß der Autor Thomas Adcock wieder auf ganzer Linie zu überzeugen. Und warum die anderen beiden Bände nie eine Übersetzung erfahren haben, darf angesichts solcher Qualität einmal mehr für Kopfschütteln sorgen. Allein die Verkaufszahlen müssen hier die Entscheidungsfindung diktiert haben. Alles andere wäre nach den vier herausragenden Titeln, von denen einer sogar den begehrten Edgar Award erhalten hat, nicht nachvollziehbar.
Auch »Der Himmel des Teufels« ist wieder ein waschechtes Exemplar des „Krimi-Noir“, das diesmal noch mehr als in seinen Vorgängern eine ganze Portion „Hardboilded“ in sich trägt.
Nach dem Neil „Hock“ Hockaday und Ruby Flagg frisch verheiratet von Irland nach New York zurückgekehrt sind, ziehen schon die ersten schwarzen Wolken über der noch so jungen Ehe auf. „Hock“ leidet unter dem schmerzlichen Vermächtnis seines Vaters und sucht Trost bei seinem Freund „Johnny Walker Red“. Ruby und „Hocks“ alter Freund und Mentor Davy Mogaill sehen keine andere Wahl. Sie bringen ihn zu katholischen Priestern, wo er sich einer intensiven Entziehungskur unterziehen soll. Sechs Wochen später wird „Hock“ entlassen. Trocken, aber wenig dankbar.
Ruby ist derweil dabei ihre frühere Karriere in einer Werbeagentur wieder aufzunehmen, um die arg klamme Familienkasse aufzufüllen. Doch schon ihr erster Arbeitstag durchkreuzt ihre Erwartungen und Pläne. Fred Crosby, einer der Partner der Agentur, wird gekreuzigt und verstümmelt in seiner Wohnung aufgefunden, und sein homosexuelles Doppelleben dringt medienwirksam nach und nach an die Öffentlichkeit. „Hock“, offiziell immer noch vom Dienst beurlaubt, klinkt sich als Private Eye eigenmächtig in die Ermittlungen ein und sticht damit in ein äußerst umfangreiches Bienennest.
Auch »Der Himmel des Teufels« bietet wieder eine knallharte Lektüre, die nicht nur sauspannend und beklemmend daherkommt, sondern gleich mit einer Vielzahl von schillernden, grandios beschriebenen Figuren aufwartet. Was Adcock hier auf Papier bringt ist schlichtweg einfach meisterhaft und dabei streckenweise mehr als drastisch hart. Geizte der Autor schon in den vorherigen Bänden nicht mit Brutalität in seinen Gewalt- und Leichenszenen, scheinen hier in manchen Passagen die Seiten vor Blut zu triefen.
Während dies jedoch bei vielen aktuellen Schriftstellern derart platt präsentiert wird, dass sich beim Gähnen die Kiefer ausrenken, läufts dem Leser bei Adcock eiskalt den Rücken herunter. Mit »Der Himmel des Teufels« wurde da ein mehr als passender Titel gewählt, denn „Hock“ hat nicht nur mit seinen eigenen verführerischen Dämonen zu kämpfen, sondern auch mit Gegenspielern der übelsten Sorte. Allen voran scheint dies King-Kong Kowalski zu sein. Ein übergewichtiger, für seinen Sadismus bekannter Sergeant beim Dezernat für Sexualverbrechen. Und passenderweise radikaler Gegner der Schwulenszene. Adock spart nicht mit hassenswerten Figuren, Dreck, Scheiße, Körpersäften und Tod, weshalb Zartbesaitete vielleicht lieber die Finger vom Buch lassen sollten. Alle anderen bekommen eine knallharte Story präsentiert, die bis zum überraschenden Ende mit jeder umgeschlagenen Seite mehr packt.
Insgesamt ist »Der Himmel des Teufels« ein großartiger, einprägsamer und zutiefst schwarzhumoriger Ausflug in die dunkle Seite Manhattans, dem ein Sonderplatz in meinem Bücherregal gebührt. Nur ungern nehme ich hier Abschied von „Hock“, dem sympathischen Mistkerl. In der Hoffnung doch noch irgendwann in den Genuss einer Übersetzung der letzten zwei Bände zu kommen«, schrieb ein Leser auf der Krimi-Couch, wo der Titel seinerzeit von den Lesern mit 90° von möglichen 100° bewertet wurde.
Auf amazon.de schrieb ein Leser, »Adcock gelingt wieder eine außergewöhnliche Balance zwischen detaillierter Millieuschilderung, Momenten der Ruhe und Szenen knisternder, atemloser Spannung«, und gab dafür 5 Sterne.